Die TRIZ-Methode

Die in Russland entwickelte TRIZ-Methode gelangte Ende der 90er Jahre als neuer Trend softwareunterstützt via USA auch der Bezeichnung TIPS (Theory of Inventive Problem Solving) wieder nach Europa zurück.

Der Methodiker, der aus der Kälte kam

Bereits vor dem zweiten Weltkrieg machte sich in Russland Genrich Altschuller (1926 - 1998) grundsätzlich neue Gedanken über den Erfindungsprozess. Er analysierte Tausende Patente und fand immer wieder die gleichen 39 technischen Parameter und die gleichen 40 Ansätze, um technische Widersprüche (= erfinderische Probleme) zu lösen. Aufbauend auf diesen Erkenntnissen entwickelte er eine Theorie des Erfindens, die er TRIZ nannte (Theorie zur Entwicklung technischer Systeme). Ein Brief an Stalin, in dem er vorschlug, wie man die Situation der Erfinder verbessern könnte und seine Methoden zum Lösen der Probleme der Sowjetunion offerierte, brachten ihm fünf Jahre Gulag ein. Dort nutzte er die Gelegenheit seine Theorie mit anderen Intellektuellen weiterzuentwickeln. Nach dem Tode Stalins wurde er zwar entlassen, aber seine Methode blieb bis zu Gorbatschows Glasnost verboten und konnte nur im Untergrund weiterentwickelt werden. Nach dem Zusammenbruch des kommunistischen Regimes wurde Altschuller Präsident der neugegründeten TRIZ Association. Viele jüngere TRIZ-Experten aber wanderten aus und die TRIZ-Philosophie verbreitete sich zum Teil unter anderen Namen wie SIT in Israel, oder WOIS an der FH Coburg durch Prof. Linde. Die inzwischen verfügbaren CAI-Softwarepakete (CAI = Computer Aided Innovation) verschiedener Unternehmen (Ideation International Inc, Southfield, USA und Invention Machine Corporation, Boston, USA) tragen weiter zur Verbreitung der TRIZ-Methode bei und ermöglichen erst, das in der Methode steckende Potential voll auszuschöpfen.

Die TRIZ-Grundideen

Altschullers Grundidee besteht darin, jedes Problem auf einen grundlegenden Widerspruch zurückzuführen. Das Formulieren, Verstärken und Überwinden eines Widerspruchs ist dann die eigentliche, erfinderische Aufgabe. Dazu entwickelte er unter der Bezeichnung TRIZ ein ganzes Set von neuen Ideen, Denkmodellen, bzw. Methoden, die sich im Überblick wie folgt zusammenfassen lassen:

Die "TRIZ-Gemeinde"

TRIZ erfreut sich steigender Beliebtheit und die Webseiten dazu nehmen täglich zu. Natürlich gibt es auch bereits ein monatlich erscheinendes Online-Magazin unter www.triz-journal.com

Weiterführende deutschsprachige Literatur:

Peter Schweizer: Systematisch Lösungen realisieren - Innovationsprojekte leiten und Produkte entwickeln, Mit einer leicht verständlichen Einführung in TRIZ, vdf Hochschulverlag AG an der ETH Zürich 2001, Details

Dietmar Zobel: Systematisches Erfinden, Methoden und Beispiele für den Praktiker,
Expert Verlag, Renningen 2001

Altschuller G. S.: Erfinden – Wege zur Lösung technischer Probleme, Verlag Technik, Berlin, Limitierter Nachdruck Herausgegeben von Prof. Dr. M. G. Möhrle, BTU Cottbus, Postfach 101344, D-03013 Cottbus 1998

Herb R., Herb T., Kohnhauser V.: TRIZ Der systematische Weg zur Innovation, Verlag moderne industrie ag, Landsberg/Lech 2000

Gimpel B., Herb R., Herb T.: Ideen finden, Produkte entwickeln mit TRIZ, Hanser Verlag, München, Wien 2000

Teufelsdorfer A., Conrad A.: Kreatives Entwickeln und innovatives Problemlösen mit TRIZ/TIPS, Publicis MCD Verlag, Erlangen und München 1998

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